Erfahrungsberichte

Die Erfahrungsberichte ermöglichen einen Einblick, was an Mitfahrbänken so in kurzer Zeit alles geschieht, während manche(r) sich wundert, warum man dort selten jemanden sitzen sieht: Viele freundliche Autofahrer(innen) nehmen gerne andere Menschen mit und man kommt rasch ans Ziel. Man darf gerne sagen, dass man wartet, bis jemand vorbei kommt, den man kennt oder aber auch fragen, ob man ein Foto vom Autokennzeichen machen darf und jemandem schicken, bevor man einsteigt.

Warum sieht man dort niemanden?

"Gestern früh um 8:07, nach dem Dienst, in Grafing Bahnhof, habe ich das Mitfahrerbankerl genutzt zum heimfahren: Schild raus, erstes Auto bleibt stehen, schnell Schild wieder ein. Hat 45 Sekunden gedauert.
Weltklasse!"


Christian Schulz

Eben hier, gleich schon fort

"Ich komme mit dem Radl gerade in Grafing BHF an, als mich eine ältere Frau frägt, wo der Taxistand ist. Ich zeige auf den leeren Taxistand und frage, ob sie nicht die Mitfahrbank benutzen will. Nach einer kurzen Erklärung, wie es funktioniert verabschiede ich mich und sperre mein Radl ein. Als ich zum Bahnsteig gehe, ist die MFB runtergeklappt, das Schild EBE hängt heraus, die Frau weg. - Vor unserem Gespräch hatte ich alle Schilder sortiert und die Bank hochgeklappt...."

Sabine Grimm

Viel los in zehn Minuten

"Jetzt muss ich doch unbedingt gleich mal mein heutiges Erlebnis an der Bank in Grafing Bhf niederschreiben....

Ich war um 17:10 Uhr 15 Min zu früh am Bahnhof und habe auf die S-Bahn gewartet.
Es kam eine S-Bahn aus München an mit Endziel Grafing Bhf - alles aussteigen...
Eine junge Frau frägt am Bahnsteig so in die Runde: "Fährt jetzt ein Bus?"
Ich sage ihr, es gibt eine Mitfahrbank - Schild in die Hand nehmen und auf ein Auto warten, das sie mitnimmt.
Sie läuft zur Bank.
Ich beobachte vom Bahnsteig aus - Ein Mann ist auch zur Bank gegangen - und sieh da, auch noch ein zweiter Mann.
Sie stehen (keiner setzt sich hin) also zu dritt an der Bank.
Das erste Auto hält, ein Mann steigt ein.
Das nächste Auto fährt langsam vorbei, aber die beiden Verbliebenen sind mit sich beschäftigt - Auto fährt weiter.
Ich gehe nach vorne und sage ihnen, dass sie schon aufmerksam sein sollten und Blickkontakt aufnehmen.
Dabei erfahre ich, dass der andere Mann, der schon weg ist, nach Glonn wollte.
Die beiden verbliebenen wollen nach Grafing Stadt.
Ich gehe wieder Richtung Bahnsteig und beobachte weiter.
Ein Auto kommt vom Parkplatz, fährt langsam, bleibt stehen - die junge Frau läuft hin, frägt, steigt ein und fährt mit.
Der Mann - mit gleichem Fahrziel - bleibt, scheinbar an sein Schild gekettet, stehen.
Ein Fahrschulauto bleibt stehen - er hält sich weiter an seinem "Schutz"-Schild fest - es fährt weiter.
Das nächste Auto kommt von gegenüber - steht fast mitten auf der Straße - er kann sein Schild anscheinend noch nicht loslassen.
Also wartet er noch weiter, bis ein Auto vorbeifährt und rückwärts zurück zu ihm kommt.
Puhh, geschafft, er lässt sein Schild los und steigt ein.
Ich geh nochmal vor zur Bank und entwirre die ganzen Schilder...

Das alles in ca. 10 Min - war echt spannend das zu beobachten - wie schwer es anscheinend ist, wirklich zu glauben, dass mich einer mitnehmen will. Einfach stehenbleiben reicht für die Autofahrer anscheinend gar nicht, sondern es muss deutlicher sein. Rückwärtsfahren oder Aussteigen und Türe aufhalten, oder was soll man denn noch anstellen als Autofahrer? Die können einem ja richtig leid tun...."

Michaela Müller

 

Kommentar dazu von Beate Eckert:

"Liebe Michaela,
vielen Dank für deinen Bericht!
Das zeigt wie wichtig ein Mitfahrtag wär, wertvolles Training...
Vllt. waren allerdings die Licht Verhältnisse um 17:10 schon ungünstig und ein guter Blickkontakt nicht möglich. Ich hab das letzten Freitag im Dunkeln erlebt. Du lächelst mit deinem Schild ins 'Blaue' hinein und siehst die Fahrer nicht, zumindest bei der Noder Bank am Abend. Mein Mitnehmer hat getankt und mich dann extra an der Bank zu Fuß abgeholt ;)
Fazit: Abends und in Dämmerung, sind unsere Schilder noch wertvoller als bei Tageslicht!"

Flohmärkte besuchen - die Mitfahrbank macht's möglich
"Ähnlich leicht wie die Fahrt im Juli von Grafing zum Glonner Flohmarkt
und zurück gestaltete sich die Fahrt von Grafing zum Aßlinger Flohmarkt.
An der Mitfahrbank Glonner Straße sollte die Reise beginnen. Ich wartete
fünf Minuten bis mich ein freundlicher BMW-Fahrer nach Aßling mitnahm.
Er freute sich darüber, auf diese Weise auch Teil des Mitfahrbank-Projekts sein zu dürfen. Die spätere Rückfahrt von der Aßlinger Mitfahrbank nach Grafing, samt einem Vogelhäuschen und einem Kilo Zwetschgen, ging schneller als erwartet. Ich hatte nicht mal Zeit die schöne Mitfahrbank der Aßlinger zu fotografieren geschweige denn mich hinzusetzen, da hielt bereits ein nettes Pärchen, das von Rosenheim heim nach Freising fuhr und mich nach Grafing mitnahm. Noch mal herzlichen Dank an alle und allzeit gute Fahrt!"

Patrizia Laaf
 

"Die Bank an der Rosenheimer Straße funktioniert! Habe etwa 10 Minuten da gesessen, wurde von vielen wahrgenommen, und bin dann, ohne in Assling umsteigen zu müssen, nach Rott gelangt.
Zurück ging es genauso reibungslos. Am Rotter Ortsausgang stand eine
schöne Holzbank versehen mit dem Hinweis "zu verkaufen", auf der ich
mich kurz niederlassen durfte bevor mich ein junger Mann nach Grafing
mitnahm."

Möchte anonym bleiben

"Glonn Grafing - Marktplatz und zurück ist für uns eine beliebte Strecke! Das Mitfahrbankerl in Grafing Bahnhof funktioniert für die Glonner super!"

Renate G.

"Schon 3 mal hat es geklappt,
dass ich am S-Bahnhof Grafing Stadt stand, die S-Bahn ausfiel und ich kurzerhand auf die Mitfahrbank wechselte. Da nahm ich das Schild „Grafing Bhf“ in die Hand und es dauerte jedes Mal keine 5 Minuten und ich wurde mitgenommen und erreichte genau die S-Bahn am Grafing Bhf mit der ich fahren wollte. 
Wenn das keine Erfolgsgeschichte der Mitfahrbänke ist!" 

Michaela Müller

"Gestern (Montag, 03.09.18 um 17.20 Uhr) habe ich zum ersten Mal die (noch nicht vorhandene) Mitfahrbank am Grafinger Bahnhof genutzt. Es
ging recht schnell. Ich stand etwas 3 Minuten am Bahnhof und wurde von einer netten Frau zum Stadtbahnhof Grafing mitgenommen. Vielen Dank an die Autofahrerin und vielen Dank für die gute Idee."

Amina Urban

 

Anmerkung der Organisatoren: Am Bahnhof Grafing stand zu dem Zeitpunkt noch keine Mitfahrbank, da die Genehmigung der Bahn noch nicht vorlag. Daher gab es in Abstimmung mit der Stadt Grafing vorübergehend eine Stehhaltestelle mit den Richtungsschildern zum Mitfahren.

Mitfahrbankerl-Aktionstag 28.7.2018

 

Aus Sicht des Fahrers:

 

Ich hab das „Klappt“-Wapperl aufgeklebt;
Ich nehme gerne Wartende mit;
Ich freue mich auf eine kurze, nette Unterhaltung;
Ich finde es sinnvoll und teile die Meile mit Weile!

 

Aus Sicht des Trampers:

 

Uii! Nach 38 Jahren wieder einmal trampen!
Ich setze mich auf das Bankerl und halte das Zielschild vor mich hin.
Nach einer Minute hält ein Auto, die Mutter steigt aus und rutscht auf die Rückbank zwischen ihre beiden Kinder. Ich setze mich neben den Papa und schon geht`s los. Bis Grafing haben wir die neuesten Nachrichten ausgetauscht. Danke! Ich steige aus und bin am Ziel: Marktplatz.
Eigentlich bin ich ja schon a bisserl alt fürs Trampen, aber warum nicht? Nach bisserl Umschauen setze ich mich wieder auf ein Bankerl, halte ein Schild hoch und ein Auto hält. Ein junges Pärchen; die Frau erzählt, dass sie schon immer jemanden, der/die auf einer Mitfahrbank sitzt, mitnehmen wollte. Wir plaudern bis Glonn. Die Fahrt ist kurzweilig. Ich steige aus, danke und sitze im Cafe Marktblick, genieße stressfrei.  
Danach gehe ich zur nächsten Bank, die leider keine Schilder hat und weit von der Straße steht. Ich improvisiere mit Finger und Mitfahrbank-Flyer. Viele Münchner kommen vorbei, aber halten nicht. Nach einer Viertelstunde hält ein Ehepaar aus Aßling. Ich steige ein, und das Gespräch beginnt ungezwungen. Wir haben gemeinsame Bekannte und könnten noch länger -, aber der Kirchplatz ist da, und ich steige aus. Dort gibt es ein Eis; das genieße ich unter der uralten Linde. Danach schlendere ich zur nächsten Mitfahrbank. Hier gibt es schön angemalte Wegweiser aus Holz. Das macht ja richtig Spaß! Nach fünf Minuten hält ein VW-Bus. Ich rutsche zu Mutter und Tochter auf die Dreierbank. Ein nettes Gespräch mit sehr viel Lachen! Am Marktplatz Grafing müssen wir uns leider trennen.
Resümee: Ich glaube, wenn ich mich einmal einsam fühle setze ich mich auf eine Mitfahrbank! Das nächste Ziel: „Cafe West“

Klaus G.

Eben hier- gleich schon fort
Auf und davon - das klappt in Grafing!
Es klapp(er)t die Bank am laufenden Band
See, Café, Eisdiele - Heißer Tag, willkommene Ziele

Ein Tag unterwegs mit Nutzung der Grafinger Mitfahrbänke.


"Meine erste Fahrt ab einer Grafinger Mitfahrbank in Begleitung meines Mannes war eine ‚Jungfernfahrt‘ in doppelter Hinsicht. G.und W. hatten gerade ihren nigelnagelneuen Kleinwagen vom Händler abgeholt, Tachostand 51km. Ein würdiger ‚Einstieg‘ für unsere Premiere! Große Herzlichkeit und Anerkennung für unser Mitfahr-Projekt schlugen uns - gepaart mit unverkennbarem Neuwagenduft - entgegen. Ruck-Zuck waren wir klimatisiert und wohlbehalten an unserem Ziel, dem Glonner Marktplatz. Hier gab’s einen Espresso und Erfahrungsaustausch mit dem Mitfahrtestfahrer Klaus. Für die Rückfahrt nach Grafing begaben wir uns in Richtung Ortsausgang. Unterwegs machten wir die Bekanntschaft eines Herrn, der ebenfalls nach Grafing wollte. Wir warteten keine 2 Minuten, da hielt ein freundlicher Autofahrer  und brachte uns alle drei (!) auf einmal nach Grafing zurück. Es ist heiß - jetzt ein Eis? Auf nach Assling in die Diele, eins der nächsten Ziele… Dieses Mal mit einer Freundin auf die Bank, Asslingschild in die Hand und schon sind wir dort. Eis schleckend genießen wir den Sommertag. Die folgende Etappe beginnt auf der komfortablen Asslinger Mitfahrbank mit hölzernem Dach und liebevoll gestalteten Richtungsschildern. Wir sitzen kaum, da hält eine ältere Dame. Schon eingestiegen in der wohlklimatisierten Karosse bemerkt die freundliche Dame plötzlich, sie führe gar nicht nach Grafing. Wir begleiten sie dennoch gerne über Jakobneuharting, ihren Hund abgeben, weiter nach Ebersberg. Bei angeregter Unterhaltung verfliegt die Zeit im Nu. Vom Kapser Berg zurück nach Grafing, hier (noch) ohne Mitfahrbank, geht’s dann ganz unbeabsichtigt, per Taxi weiter. „Ich habe gerade eine Leerfahrt. Steigt gerne ein. Ich finde die Mitfahrbänke toll!" so der freundliche Taxiunternehmer. So belebt Konkurrenz das Geschäft. Jedes Privatauto das eingespart und irgendwann auch abgeschafft werden kann, liefert letztendlich zuverlässig Kunden für Bus, Bahn und Taxi. Damit’s zwischendurch auch klappt stehen nun die Mitfahrbänke parat. Dann in der nachmittäglichen Sommerhitze habe ich nur noch einen Gedanken: „STEINSEE!!!“ Dieses essentielle Fahrtziel schreibe ich mir selbst und versuche mein Glück ohne Bank am Ortsausgang Richtung Grafing Bahnhof. Der Marktplatz ist seit mittags für den Durchgangsverkehr gesperrt. Jetzt, ohne Mitfahrbank und ‚offiziellem‘ Richtungsziel-Schild am Straßenrand brauche ich schon etwas mehr Überwindung. Dennoch hält bald ein junger Mann und bietet mir den Chauffeurdienst an. Nach kurzer Fahrt und angeregter Unterhaltung, auch hier große Anerkennung für unser Projekt, laufe ich beschwingt durch den schattigen Wald, dem kühlenden Nass entgegen. Erfrischt vom ausgiebigen Schwimmgenuß, werde ich kurz vor Moosach von einer freundlichen Dame aus Pfaffing mitgenommen und direkt bis vor meine Haustüre in der Griesstraße gebracht. Steinsee hin und zurück incl.3 Bojen schwimmen, in weniger als 2 Std., das ist Rekord! So geht mein Mitfahr-Test-Tag zu Ende. Mag sein, es lag am Wetter, irgendwie hab ich Urlaubsfeeling. Einfach los ziehen, ohne Zündschlüssel, Fahrplantabellen, Zeitdruck und siehe da - jedes Ziel erreicht, viel erlebt und nette Gespräche geführt. Mitfahrbänke machen das (Bewegen im) Leben leichter."                   

Beate Eckert

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne...
 
Heute hatte ich als Autofahrerin endlich mein erstes Erlebnis in Sachen MFB und habe mich narrisch gefreut. Ich sehe nie jemanden sitzen, weil andere schneller sind:-)
 
Eines der Kinder habe ich zu einer Geburtstagsfeier nach Grafing Bahnhof gefahren. Auf dem Rückweg saß eine Frau an der provisorischen MFB. Ich war zu schnell um gleich zu schalten und bin erst vorbeigefahren, habe dann aber gleich auf dem Parkplatz gewendet. Sie war in München und wollte über Grafing Stadt weiter nach Assling. Für die symphatische Frau war es auch der erste Versuch und sie war neugierig, ob und wie gut das klappt. Ihre Wartezeit hat nur fünf Minuten betragen. Wir haben uns wunderbar unterhalten und waren beide sehr glücklich über die  bereichernde Begegnung. Nach den Berichten einiger Nutzer(innen) der Bank konnte ich ihr mitteilen, dass man über die Glonner Strasse und den Marktplatz am besten nach Assling kommt. Sie hat sich dann für die Glonner Strasse entschieden und gemeint, dass das ein so tolles Projekt ist, das immer weiter ausgebaut werden sollte. Ihr Vorschlag für einen neuen Standort war am Bahnhof Grafing auf der anderen Seite der Gleise. Dort gibt es einen Parkplatz, der immer voll ist.
 
Ich bin jetzt einige Stunden später immer noch auf einer Wolke des Glücksgefühls dank dieses Erlebnisses. Wer da nicht mitmacht weiß gar nicht, was ihm entgeht!
Sabine Kirchner