Wie Sie Bienen erfreuen können,            ohne Imker zu sein.

 

Grafing summt... und tut was für Bienen

 

Es wird viel gesprochen über das Bienensterben. Mal sehen, ob wir unseren Bienen und anderen Insekten nicht mit ein paar anderen Ansätzen das Leben leichter machen können.

 

Wer keinen eigenen Garten hat, kann trotzdem auf dem Balkon einen Kräuterblumenkasten anlegen. Nicht nur Bienen haben dann etwas davon, sondern auch wir haben immer frische Kräuter zur Hand.

 

Was bei Biene und Mensch gut ankommt: Basilikum, Borretsch, Goldmelisse, Kapuzinerkresse, Koriander, Lavendel, Minze, Oregano, Rosmarin, Salbei, Schnittlauch, Thymian, Zitronenmelisse. Nicht vergessen, einen Teil der Kräuter wachsen zu lassen bis sie Blüten bilden.

 

Im Garten empfiehlt es sich, bienenfreundlich zu pflanzen. Bei den Bäumen sind das Apfel, Birne, Quitte, Sauerkirsche sowie Brombeer und Johannisbeer bei den Sträuchern. Zucchini, Gurken, Paprika, Fenchel und Kürbis dürfen beim Gemüse nicht fehlen. Bei den Zierblumen sind Narzissen, Krokusse, Königskerzen, Mohn, Margeriten und Rosen empfehlenswert. Von den Gehölzen mögen Bienen sehr gerne die früh im Jahr blühende Kornellkirsche sowie Kastanie und Haselnuss.

 

Die Natur wird es uns außerdem danken, wenn wir ihr ein paar Ecken lassen, wo sie sich etwas austoben kann. Beim Rasenmähen können wir zum Beispiel kleine Inseln aussparen, wo dann wachsen darf, was will. Wo mal Stöckchen und Blätter liegen bleiben dürfen oder es Stellen gibt, wo die Erde frei liegt und sich bei Regen Schlamm bildet, werden sich Bienen wohl fühlen, vor allem die, die unterirdisch leben. Auch gehen immer mehr Menschen dazu über, den Rasen nicht zu kurz und zu oft zu mähen.

 

Auch Bienen haben Durst

 

Flache Gefäße können im Garten wie auch auf dem Balkon aufgestellt oder aufgehängt werden. Tipp: Steine ins Wasser legen, die etwas herausragen. So können die Bienen besser landen und zum Wasser gelangen. Das Wasser sollte zwar regelmäßig nachgefüllt werden, wenn das Gefäß leer ist, aber es braucht nicht immer so klar zu sein, wie wir es gewohnt sind. Die Bienen sind dankbar für die Nährstoffe, die sich dort ablagern. 

Auch eine schöne Idee ist, einen moosbewachsenen Ziegelstein in eine große Schale zu legen. Der Ziegel saugt Wasser auf und gibt es an das Moos weiter, von dem wiederum die Bienen die Feuchtigkeit aufnehmen können. Man kann auch einfach aus dem Wald ein Stück Moos holen und auf einen Ziegel legen.

 

Im Sommer gilt es aufzupassen, dass die Bienen nicht verhungern.

 

Es ist für die fliegenden Völker immens wichtig, dass es kontinuierlich blüht, damit Bienen und Co. vom Frühjahr bis in den Herbst hinein genug Nahrung finden. Das ist auch für uns schön anzusehen. Wichtig: Blumen pflanzen, deren Blüten nur eine Reihe Blütenblätter haben. Diese sind für Bienen attraktiver als „gefüllte Blüten“, da sie besser an die Pollen herankommen.

 

Beispiele:

Schneeglöckchen, Hyazinthen, Krokusse, Klee, Ringelblumen, Sonnenblumen, Stockrosen, Mädchenauge, Astern, Fingerhut,  Mohnblumen, Rosen, Zinnien.

 

Ist der Sommer trocken und heiß, verdorren die Pflanzen. Daher ist es wichtig, den Garten zu wässern, damit die Pflanzen weiterhin Nektar produzieren können.

 

Ganz wichtig beim Samen- und Pflanzenkauf: Keine Hybride! Englischen Forschern zufolge könnte nämlich das vermehrte Aufkommen von Hybridpflanzen eine Ursache für das weltweite Bienensterben sein, da die Insekten durch diese Pflanzen schlichtweg nicht genug Nahrung bekommen. Biosaatgut kann unter anderem bei den deutschen Biosaatgut-Vermehr-Verbänden Bingenheimer und Dreschflegel bestellt werden.

 

Es versteht sich von selbst, dass wir auf Pestizide jeglicher Art zum Wohle von Biene und Mensch verzichten! Vielleicht hilft auch einfach eine kleine Wortveränderung -  nämlich von Un-kraut zu Bei-kraut – damit wir wieder mehr in Einklang mit der Natur kommen.

 

Mehrmals im Jahr findet ein Pflanzentauschmarkt auf dem

Grafinger Wochenmarkt statt (siehe Termine).

 

Hier hat die Transition Town Initiative Grafing schon mal ein Rezept, um mit Kindern Saatgut-Kugeln herstellen, die die Kinder dann daheim im Garten, auf dem Balkon oder im Schulgarten eingraben können.  Viel Freude!

 

Rezept Saatgut-Kugeln:

Blumenerde, Kompost

Tonpulver oder Heilerde

einheimische Blumensamen

Wasser

Schüssel, Löffel

Tablett /Tüte oder Eierkarton

 

Verschiedene Samenkörner in einen Becher geben und vermischen. (Maß: auf einen Becher Samen kommen 4 Becher Blumenerde und Tonpulver/Heilerde)

Alle Zutaten in eine große Schüssel geben und gut vermischen.

Jetzt nach und nach Wasser dazugeben und mit der Masse verkneten. Mit wenig Wasser beginnen, die Masse soll geschmeidig sein, nicht matschig !

Nun könnt ihr kleine Kugeln daraus formen. Die fertigen Kugeln werden zum Trocknen für ein bis zwei Tage auf ein Tablett gelegt.

Fertig sind die Saatgut-Kugeln!

 

(pl)