Balkongemüse, Wildkräuter sammeln, Solidarische Landwirtschaft

Tipps für den Gemüseanbau auf dem Balkon/Terrasse

 

* Mögliche Sorten für tiefe Gefäße/Tröge (stehen auf dem Boden):

- Tomate

- Aubergine (sie hat eine lange Kulturzeit und es ist dieses Jahr fast schon zu spät sie selbst auszusäen)

- Zucchini (großer Pflanztrog z.B. Mörtelwanne)

 

* Vorbereitung tiefer Pflanzgefäße für starkzehrende Gemüsepflanzen s.o.:

Hochwertige, vorgedüngte Gemüseerde ohne Torfanteil kaufen ODER

eine Schicht Erde z.B. vom Maulwurfshügel, dann darauf eine Schicht in EM eingeweichte Schafwolle, dann wieder Erde. Die Jungpflanze hat keinen direkten Kontakt zur düngenden Schafwolle und kann sich dann, je nach Bedarf, mit ihren Wurzeln danach strecken.

Genauso kann es anstatt mit Schafwolle auch mit Küchenbokashi gemacht werden.

 

Schafwolle  bekommt man im Baumarkt (momentan nicht), oder Schafhalter fragen. Die meisten entsorgen nach der Schur die Wolle im Restmüll.

Einweichen bzw. Aktivieren der Schafwolle: Einen Eimer mit Wasser, ca. 200 ml Effektive Mikroorganismen und nach Bedarf Wolle. Einweichzeit mind. 30 Min.

Mit dem Einweichwasser kann nachher wunderbar gegossen werden (Kopfdüngung).

 

Die wunderschönen Blüten der Auberginen sind sehr dekorativ.

 

* Mögliche Sorten für den Balkonkasten:

- Sämtliche Kräuter. Die Klassiker sind Schnittlauch, Basilikum, Petersilie, aber auch Bohnenkraut, Schnittsellerie, Rosmarin gedeihen prächtig.

- Radieschen

- Möhren, es gibt kurzwachsende, kegelige Sorten wie z.B. die „Pariser Möhre“ oder „Duwicker“. Lange Sorten nur in tiefe Gefäße.

- Schnittsalat wie z.B. „Witte Dunsel“ oder „Gelber Krauser“

- Rucola

- Spinat

- Feldsalat

 

Saatguteinkauf:

 

Bei den Saatgutverbänden können im Internet auch jetzt noch Saaten bestellt und geschickt werden.

Www.dreschflegel-saatgut.de

bestellung@bingenheimersaatgut.de

 

Beim Besorgen der Erde immer darauf achten, dass sie torffrei ist und für den Gemüseanbau geeignet.

 

 

Buchtipps

 

Wer Lust hat, selbst Gemüse anzubauen findet viele wertvolle Infos  in diesen beiden Büchern:

Der Bio-Garten  von Marie-Luise Kreuter, blv- Verlag

Handbuch Bio-Balkongarten von Andrea Heistinger und Arche Noah, Ulmer Verlag

Bitte in einer Grafinger Buchhandlung bestellen ;-)

Frühlingskräuterinspirationen

Frühlingskräuter sammeln – Wirkung – Zubereitungsanregungen

 

 

Scharbockskraut

Die runden glänzenden Blättchen des Scharbockskraut noch vor der Blüte pflücken (Blüten sind leuchtende gelbe Sternchen).

Enthält viel Vitamin C, ätherische Öle und Saponine.

Wirkt gut bei Entzündungen im Körper

 

Kleine Mengen in den Salat

 

 

Bärlauch

Er erscheint als Erster bereits Anfang März. Geerntet werden die Blätter oder später die komplett geschlossenen Knospen.

Regt die Verdauung an und ist gut für die Leber und Galle. Damit dient der Bärlauch der Entschlackung nach dem Winter.

 

Am Besten gleich nach der Ernte (der Vormittag ist vorzuziehen) kleingeschnitten mit etwas Kräutersalz aufs Butterbrot. Der Klassiker ist Bärlauchpesto. Gut zerkleinert kann er auch in Gläschen (Plastik eignet sich nicht) eingefrohren werden und so das ganze Jahr Salate und Gemüse würzen.

Die komplett geschlossenen Knospen können in Balsamico oder Weißweinessig eingelegt werden und sind ähnlich wie Kapern zu genießen (sollten mind. 2 Wochen durchziehen).

 

Tipp: Wer Angst hat die Blätter mit Maiglöckchen zu verwechseln (diese kommen meist sowieso erst später im Jahr) braucht nur daran riechen. Bärlauch hat einen eindeutigen Duft!

 

 

Brunnenkresse

Im Gegensatz zur Gartenkresse ist sie reicher an Wirkstoffen. Sie ist eine der wenigen Pflanzen mit einem natürlichen Jodgehalt. Daneben enthält sie viele Senföle, Vitamin A, B2, C und E sowie Mineralsalze.

Sie reinigt das Blut, regt den Stoffwechsel an und ist gut für Haut und Haare.

Ihr mild-scharfer Geschmack verfeinert Salate und Suppen.

 

Bitte darauf achten, dass sie nur aus sauberem Quellwasser geerntet wird!

 

 

Brennessel/Taubnessel

Nesseln lassen sich außerordentlich vielfältig verwenden. Kleingeschnitten als Salat oder Gemüse, als Füllungen für Aufläufe, getrocknet als Tee.

Die Taubnesseln -  es gibt sie in den Farben weiß, rot und gelb – sind leichter zu ernten. Bei der Brennessel ziehe ich einfach einen Handschuh drüber, oder reibe meine Hände vor dem Kontakt mit Wasser (Händewaschen) mit Öl ein.

Bei der Zubereitung verlieren die Nesselhaare ihr Brennen durch Öl. Eine andere Möglichkeit ist, die Blätter sanft mit einem Nudelholz zu wellen.

Nesseln sind reich an Vitaminen v.a. A und C, Faserstoffen, Mineralstoffen v.a. Eisen, Gerbstoffe und ätherische Ölen.

Die Brennessel hilft bei Gicht, Rheuma, Gelenkentzündungen und -schmerzen, wirkt Blutreinigend und ist gut für Haut und Haar.

 

Meine Lieblingsverwendungen sind neben Brennesselspinat (in Butter angedünstet mit Knoblauch und Zwiebelchen), in Olivenöl kross gebratene Blätter zu Ziebenbrie, oder Brennesselblätter im Bierteig.

 

Tipp: Im Sommer können die Samenstände geerntet werden und als Müslibeilage oder über den winterlichen Salat das ganze Jahr munden.

 

 

Giersch

gesammelt werden die jungen Blätter von April bis Oktober. Reich an Vitamin A, Bitterstoffen und ätherischen Ölen. Die Blätter lassen sich hervorragend mit richtigem Spinat und Nesseln mischen.

 

Rezeptinspiration:

Palatschinken mit Gierschfüllung

Für die Füllung:

junge Gierschblätter, Zwiebeln, Knoblauchzehen, etwas Butter, weicher Schafskäse, geriebener Ziegenhartkäse, Petersilie, etwas Muskatnuss, Salz, Pfeffer und gerebelter Oregano.   

 

 

Huflattich

Der Huflattich ist als hervorragendes Hustenmittel bekannt. Im Frühling kommen die Blüten wie kleine Sonnen. Geerntet werden die Köpfchen, die dann im Schatten getrocknet werden. In der Sonne getrocknet blühen die Blüten aus, der entstehende Flaum kann dann nicht mehr genutzt werden. Der Tee hilft bei Husten und Bronchitis.

 

 

Schlüsselblume

Zuallererst gehört gesagt, dass sowohl die hellere, als auch die dunklere gelbblühende Schlüsselblume unter Naturschutz stehen. Deshalb empfehle ich den Anbau im Garten.

Man kann dann oftmals auch, eine sich am Nektar stärkende Hummel beobachten, unter deren Gewicht sich der Blütenkopf weit nach unten neigt.

 

Genommen werden sowohl die Blüten als auch die Wurzel. Die Schlüsselblume enthält Saponine, Gerbstoffe, Kieselsäure, ätherische Öle und Mineralsalze und ist eine große Hilfe bei starkem Husten und Bronchitis. Der Tee daraus sollte max. 5 Min. ziehen.

 

 

Löwenzahn

Am besten werden die Blättchen zwischen 5-7 cm Größe geerntet. Sie enthalten neben Vitamin A, B1 und C vor allem Bitterstoffe, die besonders gut für Leber und Galle sind. Der Löwenzahn wirkt auch blutreinigend.

Wenn man es nicht so bitter im Geschmack haben will, können die Blättchen bereits eine Stunde früher in die Salatmarinade gegeben werden.

Mit den gelben Blütenblättern lässt sich eine wunderbar gelbe Löwenzahnbutter herstellen.

 

 

Gänseblümchen

Vom Gänseblümchen wird sowohl die Blüte, als auch die Blattrosette gesammelt. Sie enthält wertvolle Gerbstoffe, Saponine, Bitterstoffe und ätherische Öle. Bei innerlicher Anwendung z.B. aufs Brot, in den Salat, als Tee oder auch als Dekoration auf ein Teller Gemüsesuppe, hilft sie bei Angina, Bronchitis und bei Menstruationsbeschwerden. Sie wirkt harntreibend und blutreinigend.

 

Auf ein Tuch gelegt und mit dem Nudelholz gequetscht hilft ein Umschlag bei Verstauchungen, Wunden und Hautauschlägen.

 

Beim Ernten von Gänseblümchen und Löwenzahn bitte darauf achten, dass die Wiesen nicht gedüngt sind.

 

 

Die Sammlung an „Frühlingskräuterinspirationen“ und die damit verbundenen Anwendungshinweise sind sorgfältig erwogen und geprüft worden. Dennoch kann keine Garantie übernommen werden. Eine Haftung der Autorin Sabine Grimm oder anderen für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

Wer Interesse an einer Solidarischen Landwirtschaft in Grafing hat, kann sich gerne über das Kontaktformular melden:  https://www.transitiongrafing.de/kontakt/